Heute war es soweit. Die Kalkputzer sind angereist und haben mit dem Verputzen der Außenfassade begonnen. Zunächst einmal wurden die Fenster mit Folie abgeklebt. Das ist wichtig, da der Kalkputz nicht mit dem später noch sichtbaren Teil der Fenster in Berührung kommen darf. Der noch nicht abgebundene Kalkputz ist sehr ätzend und greift den Lack an.
Am späten Vormittag wurde der Kalkputz geliefert. 7,2 Tonnen Luftkalk. Unser Kalkputz wurde speziell zum verputzen von Strohballenwänden entwickelt. Er ist, genau wie der Lehmputz, diffusionsoffen. Das bedeutet, er nimmt Feuchtigkeit aus der Umgebung auf und gibt sie nach außen wieder ab. Genau wie der Lehmputz innen. Würden wir die Außenfassade mit einem z.B. Zementputz putzen, würde dieses Gleichgewicht gestört und wir würden ein Schimmelproblem bekommen. Man hätte die Außenfassade auch mit Lehm verputzen können, hätte dann aber als Wetterschutz noch eine Holzverschalung anbringen müssen. Das war uns dann doch etwas viel Arbeit.
Und dann ging es los. Mit Hilfe einer Kalkputzmaschine wurde die erste Schicht auf die Wände gespritzt. Es tut schon etwas in der Seele weh, wenn das strahlend goldene Stroh mit so einer grauen Masse bedeckt wird. Aber es muss ja sein.
Der erste Teil ist geschafft, morgen geht es weiter.